DEUTSCH

Warum haben Lesben und Schwulen denn Hemmungen, ihre Partner auch außerhalb der Gay-Viertel auf öffentlicher Straße zu küssen? Warum gehören den Lesben und Schwulen die Straßen nur einmal im Jahr und zwar anlässlich der Gay-Pride? Wie lange sollen die Lesben und Schwulen denn noch warten, bis sie wie die Heteros, auf öffentlicher Straße knutschen können, ohne schief angeguckt zu werden? Diejenigen, die denken, dass dies nicht normal ist, sollen sich zum Kamikazeküsschen-Angriff treffen!

Am 7. Juni 2009 hatten sich zum ersten Kiss-in auf dem Place du Trocadéro in Paris nur 20 Leute vor erstaunten Passanten als Zeichen gegen Homophobie geküsst. Doch blieb die Aktion nicht unbemerkt: sie wurde von Blogs und Webmedien wie Yagg.com häufig aufgegriffen und rasch wurden zwei Blogs und zwei Facebook-Seiten (Allgemeines und Koordination) dem Projekt gewidmet. Drei weitere Küsse-Angriffe sind seit dem 7. Juni schon organisiert worden: der Erste in Dijon, der Zweite in zehn französischen Städten und der Dritte in mehr als zwanzig Orten in Frankreich, Belgien, Kanada, Australien, Peru und in der Schweiz.

Jedesmal wird in ähnlicher Weise verfahren: eine Facebook-Seite kündigt die Aktion an und die Info verbreitet sich im Netz via verschiedene Gay-friendly Internetseiten. Die Veranstalter - alles Freiwillige - sind an gesagten Tag und Ort mit einer Pfeife da und am Startsignal dürfen die Teilnehmer sich 5 Minuten lang küssen oder zumindest Händchen halten.

Unser Ziel ist es einerseits, dass die Lesben und Schwulen ihre sexuelle Orientierung ohne Hemmungen akzeptieren und sich nicht selbst leugnen, andererseits, dass die Liebeszeichen zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts zur Normalität werden, dies alles in einer sympathischen, entspannten und nicht-forderischen Stimmung. Heteros und Homos, Paare und Singles, alle sind zu diesen neuartigen Free-Hugs gegen Intoleranz eingeladen.